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Pädagogisches Konzept

Ziele in der Kindertagespflege

Als Kindertagespflegepersonen haben wir laut SGB VIII und KiTaGesetz den Auftrag, die uns anvertrauten Kinder zu erziehen, zu bilden, zu pflegen und zu betreuen. Darüber hinaus haben wir auch einen Schutzauftrag gegenüber dem Kind.
Konkret bedeutet dies für uns, für jedes einzelne Kind da zu sein, eine Bindung aufzubauen, zu trösten, zu unterstützen, Impulse zu geben, eine sichere und anregungsreiche Umgebung zu schaffen, genug Freiraum für eigene Entdeckungen zu lassen und die Grundbedürfnisse zuverlässig zu befriedigen.

Maria Montessori hat gesagt, dass Kinder einen “inneren Bauplan” besitzen nach dem sie sich entwickeln. Das Kind ist Baumeister seines eigenen Ichs und Akteur seines eigenen Lebens. Das Kind entscheidet selbstständig, wann es bestimmte Lernfenster öffnet, um gewisse Fähigkeiten zu erwerben. Das Kind lernt durch eigenes Tun, indem es mit allen Sinnen die Dinge erprobt. Der Leitsatz der Montessori Pädagogik: “Hilf mir es selbst zu tun!”
Wir finden diesen pädagogischen Ansatz richtig und würden ihn für uns so unterstreichen, dennoch arbeiten wir nicht speziell nach der Montessori Pädagogik, sondern suchen uns aus verschiedenen pädagogischen Ansätzen das für uns Wertvollste heraus.
Wir sehen jedes Kind als Individuum, als kleine Persönlichkeit mit eigenen Ansprüchen und Bedürfnissen. Jedes Kind unabhängig von Alter, Hautfarbe, Geschlecht, Religiösität, Fähigkeiten, sozialer, nationaler oder kultureller Herkunft verdient unsere Wertschätzung und ist herzlich Willkommen. So verschieden wie jedes Kind sind auch die Bedürfnisse des einzelnen Kindes. Diese gilt es zu erkennen und zu berücksichtigen.
Jedes Kind wird entsprechend seiner Persönlichkeit auf vielfältige Art und Weise in seiner Entwicklung gefördert und begleitet. Jedes Kind hat von Geburt an den Drang seine Bedürfnisse zu befriedigen und selbstständig zu werden. Dazu braucht es vor allem Zeit und Raum, um sich seiner Vorlieben und Interessen nach ausleben zu dürfen. Ebenso bedarf es Anregung und Umgang mit vertrauten Personen um sich sozial, sprachlich und auch geistig positiv entwickeln zu können.


Eingewöhnung


Um Ihr Kind bedürfnisorientiert betreuen zu können, ist es uns wichtig behutsam eine Bindung zu Ihrem Kind aufzubauen. Dabei spielt Ihre Unterstützung als Bezugsperson eine zentrale Rolle.

In der Regel dauert es drei - vier Wochen bis sich Ihr Kind an uns, als neue Bezugspersonen und den Ablauf hier in der Gruppe gewöhnt hat. Je nach Alter und Charakter des Kindes kann diese Zeit auch länger oder kürzer ausfallen. Wir werden die Eingewöhnung so sanft wie möglich gestalten.
Planen Sie ausreichend Zeit zum gegenseitigen Kennenlernen ein, ohne dass es für Sie als Eltern zu einer stressigen Situation kommt, weil z.B. der erste Arbeitstag näher rückt. Denn nur wenn Sie entspannt sind, ist auch Ihr Kind entspannt.

Sprache entdecken


Im Alter zwischen ein und drei Jahren explodiert der Wortschatz regelrecht, diese 
wichtige Phase wird von uns durch Lieder singen, Fingerspiele und Reime gefördert und begleitet. Ebenso gehört für uns auch das Anschauen  von Bilderbüchern dazu. Dabei motivieren wir Ihr Kind, das im Buch Gesehene zu benennen. Bei der Auswahl des Buches richten wir uns gerne nach den Vorstellungen Ihres Kindes. Auch singen wir beispielsweise Lieder nicht nur einmal, sondern über Wochen hinweg immer wieder zu einem bestimmten Thema. Nach einiger Zeit können viele Kinder dann bald mitsingen und/oder die Handbewegungen dazu nachahmen.
Außerdem erklären wir Ihrem Kind was wir als nächstes mit ihm tun möchten(beispielsweise beim Windeln wechseln). So fühlt es sich wertgeschätzt und kann sich auf die neue Situation leichter einlassen.

Motorik, Wahrnehmung, Kreativität und Bewegung

Bewegung ist Ausdruck der kindlichen Lebensfreude, ihrer Vitalität und Entdeckerlust.
Durch unsere Lage direkt neben dem Spielplatz und in der Nähe von Wiesen und
Feldern haben die Kinder reichlich Platz, um sich auszutoben. Auch bei ungemütlichem
Wetter, wenn die Matschkleidung nicht mehr ausreicht, können die Kinder ihren
Bewegungsdrang in der Turnhalle ausleben.
Gerade im Alter zwischen null und drei Jahren macht die motorische Entwicklung enorme
Fortschritte.
Wir versuchen den Kindern immer wieder neue Anreize zu schaffen, um
- die Grobmotorik draußen auf dem Spielplatz, in der Turnhalle oder bei einem
Spaziergang beispielsweise durch Balancieren, Tanzen oder Roller fahren zu fördern
und
- die Feinmotorik beim kreativen Ausprobieren mit wechselnden Materialien (z.B.
Knete, Sand, Matsch, Schaum, Farbe, Schere, Kleber…) anzuregen.
Grundsätzlich sollten bei jeder Beschäftigung möglichst viele verschiedene Sinne mit
einbezogen werden, dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Ein Bad im Bällebad oder in einer Kiste voller Bohnen oder Kastanien kann ein
aufregendes Erlebnis sein um seinen Körper zu spüren oder um Mengenverständnis zu
erlangen indem die Bohnen von einem Gefäß ins nächste geschüttet werden.
Unsere Kiste mit kleinen Musikinstrumenten sorgt für Neugier und Entdeckerlust.
Das Ausprobieren den Instrumenten Töne zu entlocken, sorgt immer wieder für
fröhliche Gesichter.
Auch das Bedürfnis nach Entspannung und Pause, um das Erlebte verarbeiten zu können,
werden selbstverständlich berücksichtigt. Gern genutzt für ein kurzes Schläfchen ist
unsere Kuschel- und Leseecke oder im Kinderbettchen.

Bei unseren Spiel- und Bastelangeboten sind die Kinder frei in ihrer Entscheidung ob und in welchem Umfang sie daran teilhaben möchten.

Spaziergang im Feld
Spaziergang im Feld
Zaubersand
Zaubersand
Teig kneten für die Frühstücksbrötchen
Teig kneten für die Frühstücksbrötchen
Malen
Malen

Die Wichtigkeit des Freispiels

„Mit Fantasie langweilt man sich nie“, nach diesem Motto werden wir nicht zum
Animateur Ihres Kindes, der Ihr Kind von einer Aktivität zur nächsten schubst,
sondern geben ihm Zeit und Raum sich selbst für etwas zu entscheiden, herumzuprobieren, zu erforschen, zu experimentieren und zu entdecken und seine natürliche Neugier zu befriedigen. Wir sehen uns dabei als zurückhaltenden Begleiter, der wenn vom Kind gewünscht, seine Hilfe anbietet. Spielen gehört zu den Grundbedürfnissen und ist die Basis für die ersten Bildungsprozesse.
Im freien Spiel bieten sich dem Kind unzählige Möglichkeiten zur Selbstbildung. Sie
begreifen spielend das Alltägliche, indem sie unseren erwachsenen Alltag nachahmen
und die Welt um sie herum.
Im Freispiel hat Ihr Kind die Möglichkeit selbstbestimmt und entsprechend seinen
Interessen und Fähigkeiten allein oder mit anderen Kindern aktiv zu sein. Ganz
nebenbei entwickeln sich dabei soziale Kompetenzen wie beispielsweise: Respekt,
Feinfühligkeit, Fairness, Kompromissbereitschaft, Freundschaft, das Gefühl der
Zugehörigkeit, Empathie, ….
Ebenfalls, und dies auch nur der Form halber erwähnt, darf sich jedes Kind sein
Spielzeug selbst aussuchen. Dabei werden von uns keine Unterschiede zwischen Jungen
und Mädchen gemacht. Mädchen dürfen hier gerne im Matsch oder mit Autos spielen
sowie die Jungen sich auch liebevoll um die Puppen kümmern dürfen.

Sozialverhalten lernen

Zum größten Teil erlernen Kinder dies im Freispiel im Miteinander unter Gleichaltrigen. Die Herausforderung liegt im Beobachten und Erkennen sowohl der eigenen als auch der Gefühle der anderen Kinder. Die kleine Gruppe bietet einen schützenden Rahmen, in dem sich Ihr Kind entwickeln kann. Hier lernt ihr Kind sich durchzusetzen , aber auch toerant auf die Wünsche anderer Kinder zu reagieren. Es entsteht ein soziales Gefüge, in dem jeder seinen Halt findet.
Auch das gemeinsame Spiel soll erlernt werden. Daher bieten wir im Morgenkreis
täglich Spiele, Lieder oder andere gemeinsame Aktionen an, die vermitteln, dass es
Spaß macht, gemeinsam etwas zu erleben.
Beim gemeinsamen Frühstück kann sich Ihr Kind als Teil der Gruppe wahrnehmen, die
anderen Kinder beobachten und somit weitere soziale Kompetenzen entwickeln.
Nicht selten entstehen im Alter zwischen zweieinhalb und drei Jahren die ersten
Freundschaften, die mit Ihrer Unterstützung auch in einem weiterführenden Kindergarten noch bestehen bleiben.


Selbstständigkeit

“Sage es mir und ich vergesse es, zeig es mir und ich erinnere mich, lass es mich tun
und ich behalte es.” (Konfuzius)
Durch ihren angeborenen Drang Dinge zu erforschen und verstehen zu wollen, eignen
sich Kinder Vieles aus eigenem Antrieb heraus an (intrinsische Motivation). Wichtig dabei ist es, sich mit Erklärungen zurückzuhalten und Fehler zuzulassen. Die Freude über das Ergebnis ist dadurch noch viel größer. Angetrieben von diesen Glücksgefühlen wird ihr Kind auch weiter Entdeckerlust verspüren und die nächste Herausforderung meistern.
Ihr Kind darf und soll bei uns so viel wie möglich selbst machen. Das fängt beim selbstständigen Essen mit Löffel, Gabel oder einfach mit der Hand an und hört beim selbstständigen Gang zur Toilette auf. Dazwischen gibt es noch unendlich viele Dinge, die jedes Kind in seinem eigenen Tempo machen wird.
Alles was Ihr Kind irgendwann allein tun kann, soll es auch allein tun dürfen.
Das Ergebnis ist dabei zweitrangig. Es zählt der Versuch… “Übung macht den Meister.“

Erstes Regelverständnis


Neben dem grundsätzlichen Sozialverhalten der Kinder ist es uns wichtig, dass sie erste Bekanntschaft mit festen Regeln und Grenzen lernen. Je nach Alter sollen sie beispielsweise Folgendes lernen…
- alle helfen beim Aufräumen
- vor dem Frühstück werden Hände gewaschen
- am Tisch soll möglichst so lange sitzen geblieben werden, bis noch ein zweites Kind mit dem Essen fertig ist
- alle benutzen ihren eigenen Waschlappen nach der Mahlzeit
- ins Bällebad dürfen nur Kinder und Bälle, kein anderes Spielzeug (Verletzungsgefahr)
- geworfen werden nur Bälle und kein Spielzeug

- anderen weh tun ist verboten

Bildungspartnerschaft


Mit Ihnen als Eltern Hand in Hand…...gemeinsam machen wir Ihr Kind stark…...“
Sie sind wichtig. Sie sind die Experten für ihr Kind. Daher ist uns ein ständiger Austausch mit Ihnen als Eltern sehr wichtig. Das erste ausführliche Gespräch wird zu
Beginn der Betreuung stattfinden. Besonders in der Phase der Eingewöhnung ist ein intensiver Austausch sehr wichtig.
Im Alltag dann in Gesprächen “zwischen Tür und Angel” oder nach Absprache auch unter vier Augen möchten wir von Ihnen erfahren, wie es Ihrem Kind geht, was Ihnen
wichtig ist, welche Erwartungen Sie in Bezug auf unsere Betreuung haben und was Ihnen einfach auf dem Herzen liegt. Dabei ist es uns wichtig, einen offenen und vertrauten Umgang zueinander zu pflegen.

Jeder sollte die Freiheit haben alles zu fragen und zu hinterfragen, Es gibt für uns Nichts was sie nicht ansprechen könnten. Bitte gerne auch Kritik üben, wenn es Ihnen angebracht erscheint. Nur so können wir uns weiterentwickeln.

Informationen wie Urlaubszeiten, Termine, Änderungen in der Betreuung oder der Gesetzgebung etc. geben wir Ihnen in einem Elternbrief bekannt.

Bei Krankheit ihres Kindes sollten sie “einen Plan B“ in der Tasche haben. Bei Krankheit unsererseits versuchen wir Sie so früh wie möglich zu informieren, bzw. uns gegenseitig zu vertreten.

Die meisten Kinder wechseln mit dem dritten Geburtstag in den Kindergarten, aber kein Kind wird mit seinem dritten Geburtstag “rausgeschmissen”. Wichtig ist uns, eine individuelle Lösung für jedes Kind zu finden, die von der Entwicklung des Kindes und Ihren Vorstellungen als Eltern abhängig ist.


Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, um unsere Konzeption bis zum Ende zu lesen. 

Für den Fall, dass noch Fragen offen sind, sprechen Sie uns gerne an.