Um Ihr Kind bedürfnisorientiert betreuen zu können, ist es uns wichtig behutsam eine Bindung zu Ihrem Kind aufzubauen. Dabei spielt Ihre Unterstützung als Bezugsperson eine zentrale Rolle.
In
der Regel dauert es drei - vier Wochen bis sich Ihr Kind an uns, als
neue Bezugspersonen und den Ablauf hier in der Gruppe gewöhnt
hat. Je nach Alter und Charakter des Kindes kann diese Zeit auch
länger oder kürzer ausfallen. Wir werden die Eingewöhnung so sanft
wie möglich gestalten.
Planen Sie ausreichend Zeit zum
gegenseitigen Kennenlernen ein, ohne dass es für Sie als Eltern zu
einer stressigen Situation kommt, weil z.B. der erste Arbeitstag
näher rückt. Denn nur wenn Sie entspannt sind, ist auch Ihr Kind
entspannt.
Im Alter zwischen ein und drei Jahren explodiert der
Wortschatz regelrecht, diese wichtige Phase wird von uns durch
Lieder singen, Fingerspiele und Reime gefördert und
begleitet. Ebenso gehört für uns auch das Anschauen von
Bilderbüchern dazu. Dabei motivieren wir Ihr Kind, das im Buch
Gesehene zu benennen. Bei der Auswahl des Buches richten wir uns
gerne nach den Vorstellungen Ihres Kindes. Auch singen wir
beispielsweise Lieder nicht nur einmal, sondern über Wochen
hinweg immer wieder zu einem bestimmten Thema. Nach einiger Zeit
können viele Kinder dann bald mitsingen und/oder die
Handbewegungen dazu nachahmen.
Außerdem erklären wir Ihrem Kind
was wir als nächstes mit ihm tun möchten(beispielsweise beim
Windeln wechseln). So fühlt es sich wertgeschätzt und kann sich
auf die neue Situation leichter einlassen.
Bewegung ist Ausdruck
der kindlichen Lebensfreude, ihrer Vitalität und
Entdeckerlust.
Durch unsere Lage direkt neben dem Spielplatz und
in der Nähe von Wiesen und
Feldern haben die Kinder reichlich
Platz, um sich auszutoben. Auch bei ungemütlichem
Wetter, wenn
die Matschkleidung nicht mehr ausreicht, können die Kinder
ihren
Bewegungsdrang in der Turnhalle ausleben.
Gerade im Alter
zwischen null und drei Jahren macht die motorische Entwicklung
enorme
Fortschritte.
Wir versuchen den Kindern immer wieder
neue Anreize zu schaffen, um
- die Grobmotorik draußen auf dem
Spielplatz, in der Turnhalle oder bei einem
Spaziergang
beispielsweise durch Balancieren, Tanzen oder Roller fahren zu
fördern
und
- die Feinmotorik beim kreativen Ausprobieren mit
wechselnden Materialien (z.B.
Knete, Sand, Matsch, Schaum, Farbe,
Schere, Kleber…) anzuregen.
Grundsätzlich sollten bei jeder
Beschäftigung möglichst viele verschiedene Sinne mit
einbezogen
werden, dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Ein Bad im
Bällebad oder in einer Kiste voller Bohnen oder Kastanien kann
ein
aufregendes Erlebnis sein um seinen Körper zu spüren oder um
Mengenverständnis zu
erlangen indem die Bohnen von einem Gefäß
ins nächste geschüttet werden.
Unsere Kiste mit kleinen
Musikinstrumenten sorgt für Neugier und Entdeckerlust.
Das
Ausprobieren den Instrumenten Töne zu entlocken, sorgt immer wieder
für
fröhliche Gesichter.
Auch das Bedürfnis nach Entspannung
und Pause, um das Erlebte verarbeiten zu können,
werden
selbstverständlich berücksichtigt. Gern genutzt für ein kurzes
Schläfchen ist
unsere Kuschel- und Leseecke oder im
Kinderbettchen.
Bei unseren Spiel- und Bastelangeboten sind die Kinder frei in ihrer Entscheidung ob und in welchem Umfang sie daran teilhaben möchten.
„Mit Fantasie langweilt man sich
nie“, nach diesem Motto werden wir nicht zum
Animateur Ihres
Kindes, der Ihr Kind von einer Aktivität zur nächsten
schubst,
sondern geben ihm Zeit und Raum sich selbst für etwas zu
entscheiden, herumzuprobieren, zu erforschen, zu experimentieren und
zu entdecken und seine natürliche Neugier zu befriedigen. Wir sehen
uns dabei als zurückhaltenden Begleiter, der wenn vom Kind
gewünscht, seine Hilfe anbietet. Spielen gehört zu den
Grundbedürfnissen und ist die Basis für die ersten
Bildungsprozesse.
Im freien Spiel bieten sich dem Kind unzählige
Möglichkeiten zur Selbstbildung. Sie
begreifen spielend das
Alltägliche, indem sie unseren erwachsenen Alltag nachahmen
und
die Welt um sie herum.
Im Freispiel hat Ihr Kind die Möglichkeit
selbstbestimmt und entsprechend seinen
Interessen und Fähigkeiten
allein oder mit anderen Kindern aktiv zu sein. Ganz
nebenbei
entwickeln sich dabei soziale Kompetenzen wie beispielsweise:
Respekt,
Feinfühligkeit, Fairness, Kompromissbereitschaft,
Freundschaft, das Gefühl der
Zugehörigkeit, Empathie,
….
Ebenfalls, und dies auch nur der Form halber erwähnt, darf
sich jedes Kind sein
Spielzeug selbst aussuchen. Dabei werden von
uns keine Unterschiede zwischen Jungen
und Mädchen gemacht.
Mädchen dürfen hier gerne im Matsch oder mit Autos spielen
sowie
die Jungen sich auch liebevoll um die Puppen kümmern dürfen.
Zum größten Teil erlernen Kinder dies im Freispiel im
Miteinander unter Gleichaltrigen. Die Herausforderung liegt im
Beobachten und Erkennen sowohl der eigenen als auch der Gefühle der
anderen Kinder. Die kleine Gruppe bietet einen schützenden Rahmen, in dem sich Ihr Kind entwickeln kann. Hier lernt ihr Kind sich durchzusetzen , aber auch toerant auf die Wünsche anderer Kinder zu reagieren. Es entsteht ein soziales Gefüge, in dem jeder seinen Halt findet.
Auch das gemeinsame Spiel soll erlernt werden.
Daher bieten wir im Morgenkreis
täglich Spiele, Lieder oder
andere gemeinsame Aktionen an, die vermitteln, dass es
Spaß
macht, gemeinsam etwas zu erleben.
Beim gemeinsamen Frühstück
kann sich Ihr Kind als Teil der Gruppe wahrnehmen, die
anderen
Kinder beobachten und somit weitere soziale Kompetenzen entwickeln.
Nicht
selten entstehen im Alter zwischen zweieinhalb und drei Jahren die
ersten
Freundschaften, die mit Ihrer Unterstützung auch in einem
weiterführenden Kindergarten noch bestehen bleiben.
“Sage
es mir und ich vergesse es, zeig es mir und ich erinnere mich, lass
es mich tun
und ich behalte es.” (Konfuzius)
Durch ihren
angeborenen Drang Dinge zu erforschen und verstehen zu wollen,
eignen
sich Kinder Vieles aus eigenem Antrieb heraus an
(intrinsische Motivation). Wichtig dabei ist es, sich mit Erklärungen
zurückzuhalten und Fehler zuzulassen. Die Freude über das Ergebnis
ist dadurch noch viel größer. Angetrieben von diesen Glücksgefühlen
wird ihr Kind auch weiter Entdeckerlust verspüren und die nächste
Herausforderung meistern.
Ihr Kind darf und soll bei uns so viel
wie möglich selbst machen. Das fängt beim selbstständigen Essen
mit Löffel, Gabel oder einfach mit der Hand an und hört beim
selbstständigen Gang zur Toilette auf. Dazwischen gibt es noch
unendlich viele Dinge, die jedes Kind in seinem eigenen Tempo machen
wird.
Alles was Ihr Kind irgendwann allein tun kann, soll es auch
allein tun dürfen.
Das Ergebnis ist dabei zweitrangig. Es zählt
der Versuch… “Übung macht den Meister.“
Neben dem grundsätzlichen Sozialverhalten
der Kinder ist es uns wichtig, dass sie erste Bekanntschaft mit
festen Regeln und Grenzen lernen. Je nach Alter sollen
sie beispielsweise Folgendes lernen…
- alle helfen beim
Aufräumen
- vor dem Frühstück werden Hände gewaschen
- am
Tisch soll möglichst so lange sitzen geblieben werden, bis noch ein
zweites Kind mit dem Essen fertig ist
- alle benutzen ihren
eigenen Waschlappen nach der Mahlzeit
- ins Bällebad dürfen nur
Kinder und Bälle, kein anderes Spielzeug (Verletzungsgefahr)
-
geworfen werden nur Bälle und kein Spielzeug
- anderen weh tun ist verboten
„Mit
Ihnen als Eltern Hand in Hand…...gemeinsam machen wir Ihr Kind
stark…...“
Sie sind wichtig. Sie sind die Experten für ihr
Kind. Daher ist uns ein ständiger Austausch mit Ihnen als Eltern
sehr wichtig. Das erste ausführliche Gespräch wird zu
Beginn der
Betreuung stattfinden. Besonders in der Phase der Eingewöhnung ist
ein intensiver Austausch sehr wichtig.
Im Alltag dann in
Gesprächen “zwischen Tür und Angel” oder nach Absprache
auch unter vier Augen möchten wir von Ihnen erfahren, wie es
Ihrem Kind geht, was Ihnen
wichtig ist, welche Erwartungen Sie in
Bezug auf unsere Betreuung haben und was Ihnen einfach auf dem
Herzen liegt. Dabei ist es uns wichtig, einen offenen und
vertrauten Umgang zueinander zu pflegen.
Jeder sollte die
Freiheit haben alles zu fragen und zu hinterfragen, Es gibt für
uns Nichts was sie nicht ansprechen könnten. Bitte gerne auch
Kritik üben, wenn es Ihnen angebracht erscheint. Nur so können
wir uns weiterentwickeln.
Informationen
wie Urlaubszeiten, Termine, Änderungen in der Betreuung oder
der Gesetzgebung etc. geben wir Ihnen in einem Elternbrief
bekannt.
Bei Krankheit ihres Kindes sollten sie “einen Plan
B“ in der Tasche haben. Bei Krankheit unsererseits versuchen wir
Sie so früh wie möglich zu informieren, bzw. uns gegenseitig zu
vertreten.
Die meisten Kinder wechseln mit dem dritten
Geburtstag in den Kindergarten, aber kein Kind wird mit seinem
dritten Geburtstag “rausgeschmissen”. Wichtig ist uns,
eine individuelle Lösung für jedes Kind zu finden, die von der Entwicklung des Kindes und Ihren Vorstellungen als Eltern abhängig
ist.